Konstanzes Leben
Konstanze von Aragón wurde ca. 1184 als Tochter von Alfons II. und Sancha von Kastilien geboren. Über ihre Kindheit ist nicht allzu viel bekannt, außer dass Konstanze die älteste Tochter war.
Um 1199 heiratete sie durch Vermittlungen von Papst Innozenz III. den König Emmerich von Ungarn. Aus dieser Ehe ging Ladislaus III hervor. Wenige Jahre später starb Emmerich und Ladislaus III wurde daraufhin ungarischer König. Zu Konstanzes Ehe mit Emmerich lässt sich sagen, dass diese von dem Konflikt zu Emmerichs Bruder Andreas geprägt war. Andreas wollte Ungarn regieren und nachdem Emmerich starb, wurde Andreas Regent und vertrieb Konstanze und Ladislaus. Doch auch Ladislaus starb nur ein Jahr nach seiner Krönung, im Jahre 1205, mit nur 5 Jahren und Konstanze kehrte nach seinem Tod zurück nach Aragón.
Drei Jahre später heiratete Konstanze, abermals durch die Vermittlungen von Papst Innozenz III. erneut einen König. Diesmal den staufischen König Friedrich II., der zuvor eigentlich mit Konstanzes jüngerer Schwester Sancha verlobt war. Friedrich und Konstanze heirateten im Herbst 1208 und nur zwei Jahre später kam ihr Sohn Heinrich VII. auf die Welt. In Abwesenheit Friedrichs war Konstanze die Regentin in Sizilien. Dadurch wurde ihr Titel zu „Romanorum regina semper augusta et regina Sicilie“ erweitert. Im Jahre 1216 folgten Konstanze und Heinrich Friedrich nach Deutschland, der inzwischen zum deutschen König gewählt wurde. Am 22. November 1220 wurden Friedrich II. und Konstanze in Rom zu Kaiser und Kaiserin gekrönt. Einen Monat nach der Kaiserkrönung kam das Paar wieder in Sizilien an, doch nur zwei Jahre später stirbt Konstanze am 23. Juni 1222.
Konstanzes Sarg zeigt Friedrichs Wertschätzung, da sie zum einen die einzige Gemahlin Friedrichs ist, die im Dom von Palermo beigesetzt wurde, zum anderen ließ er ihr eine prachtvolle Krone ins Grab legen und eine Inschrift auf ihrem Sarg verewigen, die sagt: Ich war Siziliens Königin und Kaiserin, Konstanze. Hier wohne ich nun, Friedrich, die Deine.
Quellen
Quelle 1: Die Haube der Konstanze
Die Haube der Konstanze ist die prachtvolle Krone die ihr Friedrich II. ins Grab gelegt haben soll. Diese wurde bei der Graböffnung im Jahre 1784 gefunden und restauriert. Die Haube der Konstanze zeigt, aufgrund ihrer Juwelen und den Pendilien, große Ähnlichkeiten mit dem byzantinischen Kamelaukion und der Stephanskrone. Beide Kronen symbolisieren himmlische Zeichen, welche das Erdreich mit dem Himmelreich verbinden sollen.
Quelle 2: Ungarische Bilderchronik
Die Ungarische Bilderchronik beschreibt die wichtigsten Geschichten des Königreichs Ungarn. Innerhalb dieser Chronik wird Konstanze zweimal, wenn auch einmal eher indirekt, erwähnt. Einmal im Zusammenhang mit Emmerich: Ihm folgte sein Sohn Emmerich, der acht Jahre, sieben Monate und sechs Tage herrschte. Seine Frau Constantia, die Tochter des Königs von Aragonien, heiratete danach auf den Rat des Apostolischen Stuhles den Kaiser Friedrich.
Das zweite Mal im Zusammenhang zu Ladislaus: Nach ihm regierte Ladislaus, sein Sohn, und er wurde am 26. August, einem Donnerstag gekrönt.
Quelle 3: Chronica Maiora
Chronica Maiora wurden von dem Mönch Matthew Paris geschrieben. Sie befasst sich mit der Erschaffung der Welt bis zu Ereignissen im Jahre 1255und ist eine der wichtigsten Quellen für die Stauferzeit. Doch obwohl sie so wichtig für die Stauferzeit ist und obwohl Friedrich II. oft erwähnt wird, gibt es keine Passage über Konstanze.
FAZIT: Konstanze von Aragón war eine Königin, die die konventionellen Rollen der Mutter und Ehefrau verkörperte. Sie war nicht wichtig für politische Ereignisse, beteiligte sich auch nicht an ihnen und es wurden dementsprechend wenige Dokumente mit ihrem Namen verfasst. Mit den letzten beiden Quellen wollten wir darstellen, dass es nicht nur politisch aktive und berühmte Königinnen gab, sondern auch diese Art von Königinnen, die nur aufgrund ihrer Herkunft oder ihrer Heirat in Geschichtsquellen stehen und die es zufriedenstellte „nur“ Mutter und Ehefrau zu sein.