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Gustaf Kossinna

„ein Wegbereiter der national-sozialistischen Ideologie“                                                                                                                     (Grünert 2002)

  • * 1858 in Tilsit als Sohn eines Gymnasiallehrers; † 1931 in Berlin
  • 1881 Promotion Dr. phil. in Göttingen
  • Bis 1887 Bibliotheksmitarbeiter an der Universität Halle und in Berlin
  • 1887-1892 Kustos und Bibliothekar an der Universität in Bonn
  • 1892 Kustos an die Königliche Bibliothek in Berlin
  • 1900 Erlangung eines Professorentitels
  • 1902 außerordentliche Professur für Deutsche Archäologie am der Universität Berlin

 

Für die germanische und indogermanische Altertumskunde sowie der Prähistorische Archäologie interessierte sich Gustaf Kossinna bereits  während seines Studiums. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit der Problematik der vorgeschichtlichen Ausbreitung der Germanen in Deutschland.

Um seine These von einer von völkischer Reinheit abhängenden, biologischen und kulturellen Überlegenheit der Germanen zu bestätigen, entwickelte Gustaf Kossinna die

„siedlungsarchäologische Methode“.

Hierbei schloss er bei ungefähr zeitgleichen, gemeinsam auftretenden Funden und ihrer geografischen Verteilung auf archäologische Kulturen und konstruierte so scharf abgrenzbare Kulturprovinzen. Um diese mit konkreten historischen Völkern zu identifizieren, bediente er sich den hierzu eher ungenauen schriftlichen Überlieferungen antiker Autoren wie z. B Caesar, Tacitus und Ptolemaios. Hatte er nun eine Kultur scheinbar ethnisch identifiziert wandte er sich zeitlich rückwärts mithilfe typologischer Kontinuität in schriftlich unbelegte Zeiten. Somit konnte er nach seiner Auffassung mithilfe einer Siedlungskontinuität die Entstehung der Germanen bereits 2000 v. Chr. aus Schleswig-Holstein und Dänemark kommend beweisen und schließlich die Germanen als direkte Vorfahren der Deutschen identifizieren.

Gustaf Kossinna gehörte verschiedenen Gruppen der völkischen Bewegung an und engagierte sich in vielen völkischen Organisationen. Er publizierte regelmäßig in den von diesen Verbänden geförderten Zeitschriften wie „Deutsche Erde“, „Deutscher Volkswart“ und „Mannus“. Er war neben Heinrich Himmler, Georg Strasser, Hugo Bruckmann, Julius F. Lehmann und Winifred Wagner Gründungsmitglied des „Kampfbundes für Deutsche Kultur“.

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