judv schaser S2 2017-05-10

Rezension Aufsatz

Universität Hamburg

Fakultät für Geisteswissenschaften

Historisches Seminar

54-106 Einf II: Der Erste Weltkrieg als globales Phänomen

Dozentin: Prof. Dr. A. Schaser

Rezension des Aufsatzes für die Hausarbeit

vorgelegt von: Julia de Vries

Matrikel-Nr.: 6787561

E-Mail: Julia.devries6347@googlemail.com

Lese-/Rezensionsdatum: 03.05.2017

 

Titel des Aufsatzes

Ute Daniel: Der Krieg der Frauen 1914-1918. Zur Innenansicht des Ersten Weltkrieges in Deutschland, in: Hirschfeld, Gerhard; Krumeich, Gerd; Renz, Irina (Hgg.): ‚Keiner fühlt sich hier mehr als Mensch…‘. Erlebnis und Wirkung des Ersten Weltkriegs, (= Schriften der Bibliothek für Zeitgeschichte; N.F. 1), Essen 1993, S.131-150

 

Rezension des Aufsatzes Der Krieg der Frauen 1914-1918. Zur Innenansicht des Ersten Weltkrieges in Deutschland von Ute Daniel

Im Folgenden wird ein Aufsatz von Ute Daniel zum Thema Frauen im Ersten Weltkrieg rezensiert. Ute Daniel ist eine Historikerin, welche sich mit der Kultur- und Sozialgeschichte des 18.-20 Jahrhundert beschäftigt, wobei einer der Schwerpunkte die Geschlechtergeschichte ist. Daniel schreibt, dass sich die interessantesten Entwicklungen weniger in den zutage geförderten neuen Fakten zeigen, sondern in den neu oder anders gestellten Fragen. Wird sich auf diese Aussage bezogen, so ist den drei verschiedenen Subdisziplinen die Frauen-, die Alltags-, und die Mentalitätsgeschichte gemeinsames abzugewinnen. Ute Daniel beabsichtigt Forschung anders anzugehen und den Schwerpunkt auf die Un- und Um-Ordnung geschichtswissenschaftlicher Analysen zu legen. Wird z.B. die Ebene der Wahrnehmungsweisen als historische Realität ernst genommen, können sogar bisher gründlich Erforschte Ereignisse und Prozesse Neuland sein. Vor allem auf die konkret erlebte Realität von Menschen soll mehr eingegangen werden, die somit ihre Einheitlichkeit und die klare Identifizierbarkeit verliert. Demnach soll die Alltagsgeschichte in den Vordergrund gerückt werden, denn sie ermöglicht eine indivialisierte Sicht auf die Geschehnisse. Nach Ute Daniel ist der Erste Weltkrieg erst dann erforscht, wenn klar ist, welches Ereignis mit welchen Folgen von den verschiedenen Schichten der Gesellschaft wahrgenommen wurde. Im Aufsatz wird diese Herangehensweise im Zusammenhang mit dem Beispiel der städtischen Arbeiterfrauen 1914-1918 verwendet.

Ute Daniel gliedert den Aufsatz in zwei Bereiche, die Lohnarbeit und die Familienarbeit. Den Themen wird jeweils eine These vorangestellt, welche folgend mit Argumenten begründet und belegt wird. Die erste These zur Lohnarbeit beinhaltet, dass die überwiegende Mehrheit der Frauen das Angebot auf dem Arbeitsmarkt nicht als Eröffnung neuer arbeitsmarktpolitischer Chancen, sondern als Zeitweilige Quelle des Gelderwerbs gesehen haben und auch nur eine bestimmte Gruppe der Frauen dies genutzt haben. Ute Daniel begründet dies unteranderem durch eine Tabelle, die die weiblichen Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung erfasst, sowie eine hohe Zahlen männlicher fronttauglicher Angestellter aufweist. Obwohl diese in der Lage waren in den Krieg zu ziehen, wurden sie von den Fabriken als Arbeiter bevorzugt und behalten. Auch die Arbeitsverträge der Frauen zeigen, dass die Fabrikarbeit nicht besonders attraktiv gewesen sein konnte, da die Entlohnung wesentlich geringer als die der Männer war und die Verträge festlegten, dass das Arbeitsverhältnis nur bis zum Kriegsende gilt.

Die These zur Familienarbeit erklärte, dass die reproduktive Familienfunktion zurückging, wohingegen die produktive Funktion stark zunahm. Diese Veränderungen verursachten Kontrollversuche von Behörden und darauffolgende Gegenstrategien der städtischen Arbeiterfrauen.

Nach Ute Daniel ist die ausbleibende familiäre Reproduktion mehr als eine automatische Folge, sondern durch den Einfluss der Kriegsverhältnisse ein Phänomen, welches mit steigendem Bewusstsein von den Familien kontrolliert wird. So weist der Aufsatz einige Erfahrungsberichte und Briefe auf, mit denen diese Vermutungen begründet werden. Nach Daniel wird auch das zunehmende Wissen über Verhütungsmaßnahmen wird dazu beigetragen haben.

Ute Daniel schreibt in ihrem Fazit, dass es falsch wäre den Begriff der Emanzipation als allgemeinen Begriff für die Frauengeneration, des Ersten Weltkrieges, zu verwenden. Höchstens die verminderte Chance einer Heirat, welche den Frauen eine neue biographische Priorität ermöglichen hätte können, hätte als Emanzipation angesehen werden können, so lange die Frauen dies nicht als Benachteiligung gesehen haben.

Der Aufsatz zeigt eine klar erkennbare Gliederung auf, welche überwiegend durch Fakten belegt wird. Weitere Aussagen, die durch zeitgenössische Quellen hätten untermauert werden können, wären wünschenswert. Zum Teil ist die Rechtschreibung und der Ausdruck nicht ganz dem Standard einer wissenschaftlichen Arbeit gerecht geworden.

 

 

 

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9 Kommentare

  1. Dein Aufsatz ist sehr verständlich und besitzt eine klare Struktur. Jedoch solltest du noch ein wenig am Ausdruck arbeiten, vorallem gibt es viele Wiederholungen. Obwohl du dich mit dem Text gut auseinandergesetzt hast, erscheint deine Rezension ein wenig oberflächlich. Es wäre besser, sich auf wenige, wichtige Fakten zu konzentrieren anstatt davon, alles so am Rande anzuschneiden. Das ist zwar keine leichte Aufgabe, aber genau darum geht es in einer Rezension 🙂

  2. „Die erste These der Autorin ist folgendermaßen formuliert: …“ oder „Die These die Ute Daniel zum Thema der Familienarbeit aufstellt sei…“ wären schönere FormulierungenReference

  3. Viele Wortwiederholungen
    Kommsetzung beachten
    Der Text ist einfach und verständlich geschrieben, wirkt aber etwas oberflächlich.
    Frag dich bei der Überarbeitung einfach welche Fakten du aus dem Aufsatz als wirklich relevant ansiehst.
    Versetz dich in unsere Lage als Student*in auf der Suche nach guter Literatur. Eine gute Rezension kann manchmal genau so viel wert sein wie das Buch zu lesen 😉Reference

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