Die Entwicklung der Archäologie im Nationalsozialismus
Das Interesse an der Archäologie war im 18. Und 19. Jahrhundert oftmals gebunden an die Erforschung der regionalen und lokalen Geschichte. Zu dieser Zeit wurden zahlreiche Vorgeschichtsvereine gegründet, die sich in korrespondierenden Blättern austauschten. In diesem Rahmen arbeiteten in den Vorgeschichtsvereinen viele Autodidakten mit. Noch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts existierte keine offizielle universitäre Vorgeschichte. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts emanzipierte sich die Vorgeschichte von anderen Fachbereichen z.B. von der klassischen Archäologie und der Philologie. Durch den Mitte des 19. Jhd. aufkommenden Nationalismus erschien die Zuordnung der Funde zu ethnischen Gruppen immer wichtiger. Zu dieser Zeit wurde die Vorgeschichte als Fach an Universitäten etabliert. Einen Zusammenhang von Politik und Vorgeschichte gab es seit Ende des 1. Wk durch das wachsende Nationalbewusstsein.
Hier wurde nach wissenschaftlichen Argumenten für die vermeintliche historischen Rechte der Deutschen gesucht. In der NS-Zeit wurde die Urgeschichtsforschung ausgebaut und bis 1942 wurden die Lehrstühle auf 17 erweitert und somit in Universitäten noch mehr ernst genommen. In diesem Kontext wurden einige Begriffe und Publikationen der Vorgeschichte unbenannt. Bsp. die „vorrömische Eisenzeit“ wurde zu dieser Zeit „frühe germanische Zeit“ genannt und die „Deutsche Zeitschrift für Vor- und Frühgeschichte“ hieß zu der Zeit „Mannus Zeitschrift für Deutsche Vorgeschichte“.
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